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08.12.2004, 16:05

Problem mit Lüfter / CPU throttling

Hallo zusammen,
ich habe kürzlich Gentoo auf meinem Laptop (Medion MD41112 / Microstar FID2140) installiert.
Mit dem Kernel 2.6.9 funktoniert jetzt auch die Steuerung des Lüfters.... fast.

Denn wenn das System mal ausgelastet wird und der Prozessor *benutzt* wird, wie z.B. bei emerge dann passiert Folgendes: Der Lüfter wechselt von AUS oder SCHWACH auf HALBSTARK und der Prozessor wird in T6 versetzt, also um 75% runtergebremst, statt den Lüfter voll hochzufahren.
Nachdem emerge dann fertig ist setzt er den Prozessor wieder brav auf T0.

Das nervt, wenn das mergen von größeren Paketen plötzlich 4 mal so lange dauert.

Hier noch ein paar Infos zum System:
P4 Desktop (HT im Bios deaktivert)
ein supertolles PHOENIX-Bios
512 MB RAM
Ati IGP Chipsatz (laut diversen Foren...)
Ati Mobility Radeon 9700
usw, wahrscheinlich ist eh nur der Chipssatz, Bios und Prozessor wichtig...
Die Treiber sollten alle drauf sein, zumindest wüsste ich nicht was ich noch installieren sollte.

Was ich alles im Kernel unter Power Management eingestellt habe:
(*) Power Management Support
(*) Software Suspend
Unter ACPI: alles an, ausser "Include Custom DSDT"
Unter APM: alles aus

Unter CPU Frequency Scaling:
[*] CPU Frequency scaling
<*> /proc/cpufreq interface
Default CPUFreq governor (performance)
<*> 'ondemand' cpufreq policy governor
<*> CPU frequency table helpers
<*> ACPI Processor P-States driver
[*] /proc/acpi/processor/../performance interface
<*> Intel Speedstep on ICH-M chipsets (ioport interface)
<*> Intel SpeedStep on 440BX/ZX/MX chipsets (SMI interface)
<*> Intel Pentium 4 clock modulation


Hier noch meine vollständige Kernel Konfiguration:
http://w3studi.informatik.uni-stuttgart.…s/kernel.config

Wäre toll, wenn ihr mir helfen könntet.

Gruß, Jens

2

29.12.2004, 11:33

RE: Problem mit Lüfter / CPU throttling

Hallo,

Welchen CPUFreq Daemon benutzt du ?
Ich benutze CPUFREQD da kann man in der Config Datei
verschiedene Profile definieren,
unter anderem gibt es da auch ein "Ausnahme"-Profil (für extreme Performance Anwendungen) da habe ich mein Quake 3 Arena, Doom3 und UT2003 drin ;-)
vielleicht hilft dir die Installation des o.g. Daemons für Cpufreq.
MfG Sven A. Otto

3

29.12.2004, 18:35

RE: Problem mit Lüfter / CPU throttling

So wie ich das verstanden habe kann man in der config die CPU-Frequenzen direkt in KHz bzw. in Prozent angeben.
Aber meine P4-Desktop CPU unterstützt ja keine variablen Taktraten sondern eben nur die 8 throttling states.

Und powernowd scheint ja nur mit Athlons zu funktionieren...

Egal, ich werde jetzt mal den 2.6.10er Kernel probieren, vielleicht tut sich ja was.

Danke trotzdem.

Gruss Jens
Gruß,
Jens

4

03.02.2005, 13:17

Hallo Jens,


Erstmal beileid zu deinem Medion Laptop, ich selber habe auch eines dieser misratenen
Geräte gekauft und bei meinem ist eine Celeron Desktop CPU, somit noch heisser und noch mehr lüften, was mir dabei insbesondere auf die nerven ging, war das der lüfter ununterbrochen kreischte.
Die folgende URL ist ein Bericht über die Installation und Konfiguration meines Laptops.
Ich habe mir ein paar scripte zusammengehackt, welche mir wenigstens ein paar minuten ruhe geben. Du kannst es dir ja einmal anschauen und es auf deine Bedürfnisse nach diesem Prinzip des "ich zwing dich dazu den lüfter auszumachen", umsetzen auf "ich zwing dich dazu mehr zu arbeiten".

http://sinuc.genbox.org/files/papers/medion_md2884.paper

Sinuc.

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04.02.2005, 16:06

Hallo,
also erstmal vielen Dank für deine Hilfe. Ich hab schon lange nichts mehr zu dem Thema geschrieben, ich habe inzwischen den Kernel 2.6.10 laufen. Leider hat sich nicht wirklich was getan.

Ich hab mir mal deine Skripte angeschaut, da ich sie ja wie du bereits sagtest, noch anpassen muss.

Als ich dann die Befehle "echo ... > /proc/acpi/fan/FN1/state" bei mir ausprobieren wollte, musste ich feststellen, dass einer der Lüfter, nämlich FN1 (ich hab FN1 und FN2), mich mehr oder weniger ignoriert.

Beim Booten werden die Kühler von einem von mir erstellten Skript erstmal runtergeregelt mit "echo on > /proc/acpi/fan/FN<x>/state". Absurderweise regelt das "on"-schalten sie von voller Lauterstärke auf halbe Lautstärke runter. Damit wird das Arbeiten zumindest ertragbar.
Ein "echo off > ..." bringt danach nichts mehr. Deine Variante "echo -n x > ..." kannte ich bisher nicht (Ich kenn mich auch noch nicht so wirklich gut mit Linux aus).


Ok, dann hab ich deine Variante halt mal probiert (mit meinem Skript beim Booten aktiviert).
FN1 reagiert überhaupt nicht drauf.
FN2 schaltet sich mit "echo -n 3 > ..." komplett ab, mit "echo -n 0 > ..." dagegen wieder auf "runtergeregelt", also so wie nach "echo on > /proc/acpi/fan/FN2/state".
"echo -n 1" und "echo -n 2" bringen dagegen auch hier gar nichts.


Dann hab ich mein Skript mal aus init.d entfernt
"cat /proc/acpi/fan/FN1/state" sagt mir "status: off"
"cat /proc/acpi/fan/FN2/state" sagt mir "status: on"
Aha.

"echo -n 3 /proc/acpi/fan/FN2/state" und es herscht Stille... FN1 läuft nicht !!!

"echo -n <x> /proc/acpi/fan/FN1/state" bringt - wer hätts gedacht - gar nichts.
Ebenso "echo on ..." oder "echo off ...".
So langsam glaub ich fast, der FN1 ist kaputt... Jetzt weiss ich auch warum das Ding immer so schnell heiss wird, denn FN1 ist über dem Prozessor - FN2 über den RAM. Zum Glück sind die direkt neben dem Prozessor, so kriegt der anscheinend doch noch etwas frischen Wind.

Ich glaub fast ich muss das Teil mal aufschrauben und nachsehn, ob sich da noch was dreht.
Wenn ich damals gewusst hätte, dass sich diese feigen Medion-Schweine hinter Microstar verstecken, dann hätt ich den Hobel nie gekauft !!! X(

Wie wärs denn mal mit Laptops zum selberbauen ???

Ich hab mir jetzt inzwischen einen Kernel ohne ACPI gebaut, den ich immer für größere Arbeiten boote. Dann läuft zumindest FN2 auf Hochtouren und der Prozessor kann auch mal was schaffen. Ob auch FN1 läuft ist sehr fraglich, man hört es halt nicht mehr wegen FN2. Das ist zwar nicht die optimale Lösung aber besser als nichts. Ich guck ihm ja eh nicht stundenlang beim Kompilieren zu, da kann ich ihn auch in den Keller stellen :].
Gruß,
Jens

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jens Rutschmann« (04.02.2005, 16:14)


6

05.02.2005, 17:05

Also ich habe den Laptop grade eben aufgeschraubt und dabei Folgendes festgestellt:

Es ist ein Hardware-Problem.

Weiss der Teufel wozu /proc/acpi/fan/FN1 gut ist, die Lüfter hängen beide an FN2, nur leider hat wohl der Lüfter über dem Prozessor ein Problem mit dem Lager.
Denn wenn ich den Laptop anschalte, betreibt er die Lüfter ganz kurz mit voller Geschwindigkeit und bremst sie dann runter (noch vor grub). Das reicht wohl um den Proz.-Lüfter trotzdem hochzufahren.
Wenn ich dann meinen ACPI-Kernel boote bremst er die Lüfter beide ein wenig runter und bootet fertig.

Immer wenn die Temperatur unter 35 Grad fällt schalten sich beide Lüfter ab - so weit so gut. Wenn sie dagegen 45 Grad übersteigt, sollen beide Lüfter mit (halber???) Geschwindigkeit laufen. Dieser schwächere Strom reicht aber anscheinend nicht immer aus, um den Lüfter mit dem schlechten Lager anzuschmeissen. Der zappelt dann immer so einen halben cm hin und her, aber läuft halt nicht. Ich hab das jetzt ein paar mal beobachtet, manchmal schafft er es anzulaufen, manchmal nicht. Ein kleiner Schubser und er geht - aber ich will das Ding ja auch mal wieder zuschrauben...

Die Folge: die Temperatur steigt auf 77 Grad oder so an (wenn er viel arbeitet) und der Prozessor wird in T6 geschalten, da das System ja denkt er wird gekühlt, obwohl der Lüfter eben nur zappelt. Bei einer Temperatur von 60 Grad rum geht das System wieder in T0 und die Temperatur steigt wieder. :( und so geht es dann die ganze Zeit hin und her.

Wenn ich dagegen ohne ACPI boote, werden die Lüfter ja gar nicht von voller Geschwindigkeit runtergeregelt und deshalb läuft auch der Proz-Lüfter die ganze Zeit.

Seltsam ist auch, dass "cat /proc/acpi/fan/FN1/state" manchmal "on" und manchmal "off" ist, egal was grade wirklich mit dem Ding abgeht. ?(

Jetzt wollte ich mal den Kühlkörper, in dem die Kühler integriert sind, aufschrauben und nachsehen, ob man da vielleicht was putzen / schmieren kann. Aber wer immer das Ding zusammengesetzt hat, hat echt ganze Arbeit geleistet: Die Schrauben (ca 1-2mm Kreuz) sitzen so bombenfest da drin, dass alles zu spät ist. Ich habs einfach nicht aufbekommen, mir tun jetzt noch die Finger weh von dem kleinen Modellbauschraubenzieher. ;(

Mal sehen was ich jetzt mache, vielleicht den Lüfter mit einem Zahnstocher oder so manuell von aussen anschubsen. :D
Ich denk mal nicht, dass ich den ganzen Kühlkörper einfach so nachkaufen kann.

Einschicken will ich ihn auch nicht, ich brauch das Teil. Bei Medion dauert das sicher ewig...
Vorschläge???
Gruß,
Jens

7

07.02.2005, 16:06

Ich habe bisher gute Erfahrungen mit dem Medion-Support gemacht auch beim einschicken. Einen ganzen Laptop habe ich aber noch nie verschickt.