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02.03.2009, 17:07

Gentoo verlassen Richtung FreeBSD oder Archlinux?

Ich nutze seit mittlerweile etwas mehr als einem halben Jahr Gentoo und überlege mir aus diversen Gründen den Umstieg auf eine andere Distribution.

Eigentlich würde mir das Gentoo-Konzept seeeehr gut gefallen, und wäre der Tree ordentlich gepflegt würde ich wohl niemals wieder was andres nutzen. Aber bei jedem dritten Programm herumdoktoren zu müssen damit es überhaupt läuft, auch bei so grundsätzlichen Sachen wie "autounmask" geht mir schön langsam doch am Wecker. Ich hoffe, daß sich die Situation in absehbarer Zeit wieder ändern wird, möchte aber in der Zwischenzeit andere Distributionen ausprobieren, die Gentoo nahestehen.

Ich habe dafür 2 Möglichkeiten ins Auge gefaßt. Einerseits scheint Archlinux sehr interessant zu sein, und bietet offenbar eine Kombination aus "ports" und binären Paketen an und andereseits überlege ich mir auch gerade die Wurzel der "ports"-Idee zu erkunden und es vielleicht mal mit FreeBSD zu versuchen.

Hat vielleicht irgendwer von euch Erfahrungen mit einem oder gar beiden davon? V.a. worin bestehen die großen Unterschiede zu Gentoo und wie "stable" läufts da ab? V.a. wie frei ist man dort als User?

Lg
g.

edit: ahja und noch eine Frage: Da ich ziemlich viel Arbeit in mein Gentoo gesteckt habe, möchte ich es natürlich nicht für immer verlieren. Ich habe ein klassissches Partitionsschema (also mit "/", "/home", "/boot", und swap). Kann ich einfach ein tar von / und /boot anlegen und im Falle später einfach wieder einspielen???

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »cuculcan« (02.03.2009, 17:27)


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02.03.2009, 18:33

Hallo!

Ich habe etwa 2 Jahre lang ArchLinux genutzt (und habe es immer noch parallel zu gentoo installiert) und fand es immer recht angenehm. Es stellt imho ein gutes Mittelding zwischen "Ubuntu-ich-hab-keine-Ahnung-was-ich-mache" und "gentoo-ich-bau-mir-alles-selber-weil-ich-ja-so-ein-Geek-bin" dar. Sprich: Ich kam als absoluter Linuxneuling recht gut damit klar, weil ich bereit war, mich auf die Konsole einzulassen, und hatte auch spaeter, als ich mich etwas besser auskannte, noch meinen Spass damit. Und im Prinzip kann man sich ja auch im Arch das gesamte System selbst kompilieren und einrichten, etc.

Bei mir liefs immer sehr stabil, wenn man ein Paket installiert, funktionierts dann in der Regel auch (nicht so wie hier, wo sichs oft nichtmal emergen laesst *g*), aber sowas bequemes wie USE-Flags gibts nicht...
Es "hinkt" gentoo in Sachen Aktualitaet zwar oft einige Tage nach, aber das finde ich persoenlich halb so tragisch. Wie gesagt, dafuer laeufts meistens prima und fuer die ganz ungeduldigen und mutigen gibts ja noch den "testing"-Zweig.

Ich wuerd sagen: probiers doch einfach mal aus. Kannst eine der Partitionen (evtl die /home?) etwas verkleinern? Dann wuerd ich an deiner Stelle eine Arch-root-Partition anlegen und fuer beide Systeme ein gemeinsames Homeverzeichnis usw verwenden (funktioniert wunderbar, habs auch so hier). Sprich: Gentoo erstmal drauflassen und eben ein zweites /-Verzeichnis anlegen.

Was man noch dazu sagen koennte: Arch ist eher auf "BSD-Art" aufgebaut und unterscheidet sich daher ein wenig von anderen Distributionen... z.B. laeuft quasi die gesamte Konfiguration des Systems ueber /etc/rc.d, das ist vmtl am Anfang etwas gewoehnungsbeduerftig, aber imho recht praktisch.

Ausserdem find ich den Paketmanager von Arch, pacman, schon allein des Namens wegen einfach nur super. :D (spiele sogar mit dem Gedanken, mir fuer eix-sync und emerge -DavN world ein alias mit "pacman -Syu" zu machen^^).

In FreeBSD durfte ich auch einmal "reinschnuppern", aber laenger verwendet hab ichs nicht... War nicht mein PC. ;)

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02.03.2009, 22:12

RE: Gentoo verlassen Richtung FreeBSD oder Archlinux?

edit: ahja und noch eine Frage: Da ich ziemlich viel Arbeit in mein Gentoo gesteckt habe, möchte ich es natürlich nicht für immer verlieren. Ich habe ein klassissches Partitionsschema (also mit "/", "/home", "/boot", und swap). Kann ich einfach ein tar von / und /boot anlegen und im Falle später einfach wieder einspielen???


Ich weiß nicht... stage4 könnte eventuell deine Bedürfnisse decken. Dürfte ja das sein, was du suchst.

FreeBSD an sich mag wirklich toll sein, aber was den Support der Hardware angeht, da würde ich mich voher auch genau informieren. Oder teste zunächst mal eine FreeSBIE, dann weißt du ja bescheid.

Ansonsten: Schade das du gehst!
"No pain remains no feelings"
(Ronan Harris)

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03.03.2009, 01:11

Hallo cuculcan,

zwar nicht ganz im Topic, aber vielleicht ist dieser Thread trotzdem interessant für Dich:
http://www.gentooforum.de/post/114411/wa…icht-haben.html
Auf jeden Fall wäre es nett von Dir deine Erfahrungen mit anderen Distributionen dort ebenfalls zu posten.
Frei nach dem Motto: Was hat Gentoo, was XYZ nicht hat und was hat XYZ was Gentoo nicht hat.
Aber bitte sachlich, denn es gibt keine gute und keine schlechte Distri, sondern jede hat eine andere Zielgruppe. Wenn bei einer Distribution was fehlt, so haben es einfach noch nicht genug Leite innerhalb der Distri vermisst.
Ansonsten:

Zitat

Ansonsten: Schade das du gehst!
Auch wenn Open-Source kostenlos ist, ist sie nicht umsonst. Dein Preis ist Dein Engagement und Mitarbeit an OS-Projekten.
Wenn Du keinen Preis bezahlen willst, bist Du die Ware. Und das ist nicht Open Source, geschweigedenn frei.

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03.03.2009, 03:24

Ansonsten:
Zitat

Zitat

Ansonsten: Schade das du gehst!
Kann ich nur bestätigen :evil:
Also ich kann deine Gründe nicht ganz nachvollziehen...,grade der portage-tree, der wird doch recht gut gepflegt! ?(
gut vor ca. 4/5 Monaten, gab es mal ein paar Schwankungen^'^, mit portage KDE4 und der EAPI2 Umstellung, aber ich finde die Jungs haben ganze Arbeit geleistet, ich persönlich wüsste zZt. nicht so recht was ich bemängeln sollte...
Wenn dir gentoo so nicht aktuell genug ist (du hattest sowas im anderen Thread angedeutet), du Gnome-2.24* nutzen möchtest, dich mit Sachen wie "autounmask" herumschlägst, solltest du evtl. mal drüber nachdenken komplett den testing-Zweig zu "TESTEN"

cp -a /gentoo /Sicherung
und dann mal ein Update testen, wenn du nicht klarkommst oder es dir nicht zusagt, hast du noch dein Backup vom "Original" und kannst das Aktuelle gentoo dann mit Arch oder sonstwas platt machen^'^
aber testen solltest du es mal.

MfG

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03.03.2009, 11:37

Zitat

Ansonsten: Schade das du gehst!


Hey hey... is ja nicht für immer, aber ich möcht mal ein wenig weiter herumschnuppern. Außerdem bin ich nach wie vor überzeugt vom Gentoo-Prinzip (Portage halt). Leider hab ich nur eine HD die immer bis (fast) zum Anschlag voll is, und so muß ich mich halt zwischen den Distributionen entscheiden. Deswegen will ich ja eine "Konserve" auf der Externen anlegen. Erfahrungsbrerichte werden auf jeden Fall kommen.

Aber vielen Dank für die Tips.

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04.03.2009, 10:53

Wenn Du FreeBSD austesten willst, dann würd ich noch ein wenig warten, bis 7.2 draußen ist. Von FreeSBIE kann ich insofern nur abraten, als daß das Teil noch auf FreeBSD 6.2 aufbaut. Falls Du also irgendetwas mit "mal kurz Flash ausprobieren" vorhast, kannste damit knicken. Zudem wurde unter AFAIK der 7er Version der Scheduler ordentlich überarbeitet. Das System dürfte also ein wenig performanter sein als die Vorgängerversionen. Man munkelt sogar, daß das Teil den CFS von Linux glatterdings rechts überholt.

FreeBSD habe ich bisher noch nicht eingehend getestet, obwohl ich das Konzept recht ansprechend finde - vorallem die Technik des Jailings, was es ja so unter Linux nicht gibt, ist äußerst interessant. Allerdings habe ich das Gefühl, daß hier unter Linux die Musik spielt und man "drüben" warten darf, bis die entsprechenden Pakete ankommen. Gut, man hat ja auch noch die "Linuxkompatibilitätsschicht"; aber warum dann nicht beim "Original" bleiben?
Wobei, was Wireless-Support angeht, sollen die unter den *BSDs garnicht mal so übel ausgestattet sein.

Das ist jetzt zwar ein bisschen viel "Hörensagen", aber das kann ich Dir zu BSD sagen :]

Allerdings kann ich Dir zu Archlinux einiges sagen. Ich nutze es seit knapp etwas mehr als einem Jahr. Wenn Du von Gentoo kommst, wirst Du Dich sehr schnell heimisch fühlen - die Interna eines Linux-Systems dürften Dir ja vertraut sein ;)

Archlinux macht vorallendingen Spaß! Warum? Weil es so herrlich unkompliziert ist. Das KISS-Prinzip ist wirklich konsequent und bis ins Detail verwirklicht. Das ganze fängt schon mit dem BSD-Style-Init-System an. Zentral ist hier die /etc/inittab. Dort kannst Du alles notwendige für den Start festlegen. Runlevel, Anzahl der zu startenden Konsolen, Loginmanager, fertig!
Wenn Du an den Startskripten etwas ändern willst /etc/rc.sysinit ist das grundlegende Startupskript.

Die hauptsächliche Konfiguration des Systems erledigst Du über die rc.conf (die beim Systemstart von den Initskripten einfach geparsed wird). Die Datei ist recht selbsterklärend aufgebaut:

$OPTION = $AUSWAHL bzw. $OPTION="$AUSWAHL"

Will ich die Locale ändern:

Quellcode

1
LOCALE="de_DE.UTF8"
fertig!
Unter MODULES legst Du alle zu ladenden Kernelmodule fest. hwdetect --modules nimmt Dir die Arbeit ab, und Du erhälst eine fertige Zeile als Ausgabe, die Du so in die rc.conf eintragen kannst (für diejenigen, die zu faul sind mit lsmod und awk rumzuwurschteln *hehe*).
In der Networking-Sektion tätigst Du alle Netzwerkeinstellungen (neben /etc/resolv.conf und anderen versteht sich). Mit NETWORKS($NETZWERKE) und dem net-profiles-Daemon kannst Du bequem mehrere Netzwerkprofile (bspw. für WLAN interessant) verwalten.
Und letztendlich unter DAEMONS legst Du die zu startenden Daemons fest.
Interessant ist auch die Semantik von "!" bzw. "@". Mit dem Ausrufezeichen kannst Du in der Modulsektion festlegen, welches Kernelmodul nicht geladen werden soll, resp. in der Daemons-Sektion, welcher Daemon nicht ausgeführt wird.
Mit dem @-Zeichen legst Du im Abschnitt für Daemons fest, daß die so markeirten Dienste im Hintergrund gestartet werden sollen.
Auch ohne selbsgebautem Kernel kannst Du mittels dieses simplen Init-Systems die Startzeit auf ca. 15s herunterschrauben - was ich sehr angenehm finde :]

Als Paketmanager ist pacman im Einsatz. Ein recht ordentliches Teil, allerdings arbeitet pacman derzeit noch ohne Paketsignaturen. Ansonsten steht es bspw. Aptitude in kaum etwas nach - ist aber bedeutend schneller!

Zu Pacman gibt es noch ein Frontend namens "yaourt", welches vorallem für die Software aus dem AUR=Arch User Repository interessant ist. So kann man bequem die Softwareinstallation aus den Standardrepositorien und dem AUR vornehmen; yaourt fragt Dich dann, welche Version Du haben möchtest, ob Du das PKGBUILD noch verändern willst, etc.

An Repos gib es core, community, extra und testing. Die kannst Du über die gewöhnliche Paketverwaltung anwählen; wobei: testing muß man erst "freischalten".
Daneben gibt es das AUR, wo man lediglich PKGBUILDs erhält, also keine fertig kompilierten Pakete, sondern lediglich "Bauanleitungen" für makepkg.
Makepkg parst das PKGBUILD-File, lädt ggf. notwendige Abhängigkeiten (sofern möglich) herunter und baut Dir ein Paket ".tar.gz" (ist das Paketformat unter Arch), welches Du leicht mit

Quellcode

1
pacman -U $Paketname
installieren kannst. Manchmal ist es auch nötig, Abhängigkeiten manuell, d.h. durch andere Pakete aus dem AUR, zu bauen (bspw. für Zattoo brauchst Du Xulrunner 1.8 - was es nur noch im AUR gibt). Allerdings gibt es keine(!) Updatefunktion für die Pakete aus dem AUR - also da ist Handarbeit gerfragt.

PKGBUILDS bilden auch die Grundlage für das ABS=Arch Build System. Mit dem ABS erhälst Du die Möglichkeit, auch selbstkompilierte Pakete zu erstellen. In der Datei /etc/makepkg.conf kannst Du dann nach Gentoo-Art Deine Compilerflags hinterlegen (gut, wenn man unter Gentoo schonmal die Safe_CFlags gesehen hat :D).

Unter /var/abs findest Du dann die einzelnen Verzeichnisse und in den entsprechenden Unterverzeichnissen findest Du dann die PKGBUILDS. Diese kopiert man in anständiger *nix-Manier in sein Homeverzeichnis (ich hab mir Ordner für ABS bzw. AUR angelegt). Dort führst Du dann

Quellcode

1
makepkg -s
aus und kompilierst das Paket mit Deinen Compileroptionen. Willst Du darüberhinaus weitere Anpassung á la Gentoos-USE-Flags vornehmen, kannst Du das im PKGBUILD-Skript im Bereich "build()". Dort kannst Du das .configure mit entsprechenden Optionen aufrufen.

Quellcode

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./configure --help
verrät Dir ja, was das Paket akzeptiert. Das ist zwar nicht ganz das gleiche wie die USE-Flags, aber eine gute Annäherung.

Ansonsten ist Arch recht schnell, da i686 optimiert, schlank (enthält wesentlich weniger Ballast als bspw. Ubuntu), schnell installiert (reine Installationszeit liegt bei 'ner halben Stunde, wenn man die Downloadzeiten für die Pakete und "Verschönerungsmaßnahmen" wie Desktophintergrund suchen etc. außen vorläßt) und eben einfach (wenn man Gentoo kennt). Das PKGBUILD-System ist schnell zu erlernen (und für mich wesentlich einfacher zu verstehen als das im Verhältnis kryptische .ebuild-System). Sehr Aktuell sind die Jungs darüberhinaus auch noch. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick zu KDEMod, einer aufgebohrten KDE-Version (zumindest die 3er Version war unschlagbar schnell - jetzt nutze ich GNOME).

Arch ist zwar nicht so feingranuliert aufgebaut wie Gentoo, dafür aber wesentlich schneller zu erlernen und selbst zu modifizieren. Viele Umsteiger sagen auch, Arch sei "Gentoo ohne ständiges kompilieren". Naja: fast;)
Ebenso wie Gentoo ist Arch ein RR-System. Die Qualität der Pakete ist durch die Bank weg sehr gut. Daß man sein System zerschießt, ist so gut wie ausgeschlossen. Es gab jüngst eine kleine Diskussion, da das Paket "soprano" plötzlich OpenJDK in die Abhängigkeiten mit aufgenommen hat, was natürlich nicht Sinn der Sache ist. Aber Unstimmigkeiten bei den Paketbauern gibt es überall.

Die Community ist auch auf Zack - allerdings bevorzuge ich die englische gegenüber der Deutschen Community, was aber wohl Geschmackssache ist.

Und zum Schluß noch ein Wort zum Installer - ja, Arch hat wenigstens einen :P
Der Installer ist ein netter ncursesbasierter Leitfaden, wo Du mit einigen wenigen Angaben Dein Grundsystem schnell bauen und konfigurieren kannst. Anschließend hast Du ein funktionierendes Linux, welches Du dann um X und die von Dir bevorzugte DE erweitern kannst. Mit hwd erhälst Du ein kleines Tool an die Hand, welches Dir schnell aus der verfügbaren Hardware eine funktionierende xorg.conf zusammenzimmert - gut im Zeitalter von X-Server 1,5/1.6 nicht mehr so spannend, aber dennoch nett!

Also alles in allem ein sehr schönes, durchdachtes Linuxsystem!

Nachtrag: Solltest Du einmal ätere Paketversionen benötigen, kannst Du bequem im SVN-Zweig browsen, Dir das entsprechende PKGBUILD und die Konfiguration herunterladen und das Paket (nach)bauen.
Unix wurde nicht entwickelt, um seine Benutzer daran zu hindern, dumme Dinge zu tun, denn das würde diese auch davon abhalten, schlaue Dinge zu tun.“ – Doug Gwyn

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »lilith2k3« (04.03.2009, 11:06)


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05.03.2009, 19:15

Wow... das war mal a ausfürhliche Antwort. Freu mich scho volle auf die Installation von Arch. Leider komm i erst am WE dazu weils bei uns im Labor grad drunter und drüber geht. Aber ich bin wirklich schon mal gespannt.

Werd hier auf jeden Fall nu was posten wenns so weit is. Eine Erfahrungsbericht eines Umsteigers sozusagen.

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05.03.2009, 20:08

Also ich wuensche dir viel Erfolg dabei! :)

Liebe Gruesse von einer Umsteigerin aus der andreren Richtung... ;)

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05.03.2009, 20:08

Ich hatte mal OpenBSD getestet und bin damit nicht so klar gekommen - fand das Festplatten einrichten schon etwas außergewöhnlich, und virtuelle consolen hatte ich auch keine. Dann bin ich lieber wieder zu Gentoo :D

Archlinux:
Ist ein Super System und schnell installiert. Bei Arch finde ich gut das man ein pacman -cc (oder Cc) machen kann. Alle pakete die man herundergeladen hat entfernen.
Jedoch, und das ist etwas ungewöhnlich gewesen. Wollte ich mal meine Programmier-Umgebung auf Arch nachbauen und habe mich gewundert warum dies nicht ging. Hatte irgendwelche Probleme mit PHP. Im Archforum hatte mir dann jemand verraten das er aus Sicherheittechnischen Gründen eine Einstellung in der php.ini vorgenommen hat und dies wurde nirgends Dokumentiert.

Was ich sagen möchte, es ist ein sehr schönes System - jedoch steht man manchmal auch fraglich da und weiß nicht weiter - ein Grund mehr das man sich das ArchWiki mal vornehmen sollte und an gewissen Punkten etwas Polliert werden muss. Wenn du dich für Archlinux entscheidest dann schau dir das mal an, wirst du sicherlich manchmal nicht missen möchten

-AUR- Yaourt

Gruß
knasan

- Bug oder Feature, das darf man sich hier aussuchen. -

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22.03.2009, 09:34

Also nach mittlerweile gut 2 Wochen Arch möcht ich euch ein wenig an meiner Erfahrung teilhaben lassen:

Wenn man von Gentoo kommt, ist der Umgang mit Arch ein Kinderspiel. Das System mit allem drum und dran habe ich ohne Routine innert 2h aufsetzen können. Die Pakete sind alle durchwegs aktuell und funktionieren (zumeist). Zudem hab ich bis jetzt noch nie etwas schnelleres als Arch zu sehen bekommen, was aber auch daran liegen könnte, daß ich mein Gentoo falsch konfiguriert habe.

Sozusagen als Methadonprogramm für Kompilierjunkies gibt es unter Arch auch das ABS, welches ebenfalls einen Tree mit Ports (Ebuilds... whatever) bereit stellt. Man kann dort auch ein wenig an den kompilierfunktionen herumdoktern, aber so was schönes wie USE-Flags gibt es leider nicht.

Die Vorteile EINER zentralen Configurationsdatei liegen auf der Hand, allerdings vermisse ich so schöne Sachen wie rc-update schon.

Ich werde wohl vorerst mal bei Arch bleiben, und mir dann irgendwann in Zukunft mal BSD zu Gemüte führen. Die Erfahrungen die ich unter Gentoo gesammelt habe (hatte vorher Ubuntu) sind allerdings unbezahlbar... das war das erste mal richtig "linuxen".

Sollte ich mal wieder zu Gentoo zurück finden, werde ich mich hier melden. Bis denne und machts gut!

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22.03.2009, 16:56

Zitat

Wenn man von Gentoo kommt, ist der Umgang mit Arch ein Kinderspiel.

Sag ich doch. Eine gute Vorübung sozusagen *G*

Zitat

als Methadonprogramm für Kompilierjunkies

Sehr schön formuliert *hehe*

Zitat

Zudem hab ich bis jetzt noch nie etwas schnelleres als Arch zu sehen bekommen, was aber auch daran liegen könnte, daß ich mein Gentoo falsch konfiguriert habe.

Teils ja, teils nein. Systemstart ist wesentlich unterschieden: Arch nutzt eben die BSD-Style-Initskripte. Die sind einfach und schnell abgearbeitet. Das bietet Gentoo so nicht.

Andererseits läuft der Archkernel mit Preempt und 300 Ticks. Das kannst Du auch unter Gentoo haben. Dann ist das System ein wenig responsiver (als bspw. bei Ubuntu).

Zitat

so was schönes wie USE-Flags gibt es leider nicht

Brauchst Du unter Arch ja auch nicht ;)
Wenn Du Dein ganzes System nach Deinen Wünschen kompilieren willst ist das bei Arch umständlich und man bleibt besser bei Gentoo; will man nur spezielle Pakete anpassen, nimmt man unter Arch eben das ABS zu Hilfe.

Zitat

und mir dann irgendwann in Zukunft mal BSD zu Gemüte führen.

Ich glaub, daß Du nach der Erfahrung mit Arch schnell wieder bei Linux sein wirst - nur so ein Gefühl :)
Unix wurde nicht entwickelt, um seine Benutzer daran zu hindern, dumme Dinge zu tun, denn das würde diese auch davon abhalten, schlaue Dinge zu tun.“ – Doug Gwyn