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TOT

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29.06.2008, 21:11

TOT

Hallo Freunde,

es fällt mir schwer irgendwie darüber zu reden und ich hoffe das was ich grad tue auch mir wirklich gut tut.
Eine Sehr gute bekannte ist am Freitag Gestorben, Sie war grad ein jahr älter als ich. Ich muss sagen, das war meine einzige Bezugsperson zu der ich viel Kontakt hatte. Auch wenn der Kontakt langsam immer mehr nachgelassen hat weiß ich es nicht wie ich es verarbeiten soll. Ich dachte, ich lenke mich ab indem ich etwas surfe und tue so als wäre nichts gewesen. Doch grad spielte ein Song den ich und meine sehr gute Bekannte immer wieder gerne gehört habe. Ich muss erlich sagen, Ich möchte nicht glauben das sie jetzt Tot ist. Ich kann es irgendwie noch gar nicht begreifen was geschen ist. Und dennoch fang ein ich einfach an zu Weinen und meine Gedanken sind nicht die selben als ich noch wusse - wenn ich eine Email schreibe das ich auch eine Antwort bekomme.
Wann genau die Beschattung ist weiß ich nicht, und bin mir auch nicht sicher ob ich das möchte.... ich meine ich möchte nicht das sie Tot ist, ich halte es irgendwie nicht aus. Möchte hart sein, doch ich bin es nicht. Ich habe eine scheiß wut und ich weiß nicht wie ich diese wut besiegen kann. Ich weiß gar nicht was ich genau sagen soll..... Aber ich möchte mit jemanden darüber sprechen und es war eben eine Person mit der ich mich immer gut unterhalten konnte und jetzt fehlt sie mir.... sie fehlt mir sogar sehr. Und ich kann nicht länger so tun als wäre nichts geschehen. Ich muss Lernen damit umzugehen, nur wie schaffe ich das.

Ich muss wirklich sagen, irgendwie habe ich Angst.

Wenn jemand Erfahrungen mit dem Tot gemacht hat und hier etwas schreiben möchte würde ich mich freuen wenn hier etwas gesagt wird.
Sorry das ich mich hier ausweine nur ich weiß erlich gesagt nicht wie ich damit umgehen soll. Mit ihre Eltern hatte ich auch sehr guten Kontakt und ich muss auch sagen, ich habe auch irgendwie Angst dort anzurufen.

Edit:
Ich habe jetzt erfahren wann die Beedigung ist, Es fällt mir sehr schwer abschied zu nehmen. Hab mir eine Kostenlose 24h Seelsorge Nummer besorgt die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich denke das beste ist es für mich dort einmal anzurufen.
knasan

- Bug oder Feature, das darf man sich hier aussuchen. -

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »knasan« (29.06.2008, 23:26)


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30.06.2008, 01:38

Hm, das ist ein schwieriges Thema.
Es fällt immer schwer, dazu etwas gescheites zu sagen.
Es fallen einem dann immer tausend "gute Ratschläge" ein, die man selbst irgendwo aufgeschnappt hat, die man von Eltern gehört hat etc. Der Tod ist immer etwas, das aus dem Rahmen fällt.
Bei den alltäglichen Geschehnissen sagt man dann oft -ohne eigentlich darüber nachzudenken- »Hey, Kopf hoch!« oder irgendwelche anderen gedankenlosen Durchhalteparolen.

Aber: Die Trauer geht erstmal nicht vorbei. Und gerade, wenn jemand stirbt, wo man es nicht erwartet, sitzt der Schock darüber unglaublich tief. Wenn jemand nach langer Krankheit stirbt, so hat man meist Zeit, sich voneinander zu verabschieden; zwar ist das unvermeidliche immer noch schwer zu verstehen - denTod kann man nicht verstehen. Auf diese Weise voneinander zu gehen ist ebenso mit tiefer Trauer verbunden; aber man wird sozusagen darauf vorbereitet.

Anders, wenn einen das Leben sozusagen auf dem falschen Fuß erwischt, wenn jemand aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis oder gar jemand aus der Familie stirbt. Dann kommt zu der Trauer meist das Gefühl, daß etwas unerledigt geblieben ist. Wenn jemand plötzlich stirbt, ist es manchmal wie mit einem guten Buch, daß man gerne liest - wo aber die Geschichte mittendrin aufhört, weil die Seiten fehlen, die Seiten wo die Geschichte eigentlich hätte weitergehen sollen. Man hat dann das Gefühl, daß einem die Zeit mit dieser Person gestohlen worden sei. Vielleicht hat man sich noch am Tag zuvor gesehen, oder kurz vorher, und dann - dann steht man plötzlich allein da.

Von einem Moment auf den anderen ist man allein, allein mit seinen Gefühlen, mit seiner Trauer.
Wenn Du Dich fragst, wie Du mit der Situation umgehen sollst, so fallen einem tausend Tips, Ratschläge und Floskeln ein - aber ich denke, das ist es nicht, was Dir unbedingt weiterhilft. Wenn Du das Bedürfnis hast, Dich jemandem mitzuteilen -und sei es auch nur, die von Dir angesprochene Telefonseelsorge- so solltest Du das ruhig tun; auch wenn die andere Seite -so wie hier- mehr oder minder anonym ist.

Ich weiß nicht, bist Du ein gläubiger Mensch?
Wäre ich einer, so könnte ich Dir etwas von der Kraft des Glaubens erzählen; so muß ich leider an dieser Stelle passen. Und ich hielte es deshalb auch nicht für ratsam, Dir von etwas zu erzählen, woran ich selbst nicht glaube.
Wenn Du allerdings ein gläubiger Mensch bist, so wäre es vielleicht ganz gut, wenn Du mit jemandem
aus der Gemeinde darüber sprichst. Ich weiß vom Priester aus meinem Heimatort, daß der auch zu den unmöglichsten Zeiten für seine Gemeinde da ist.

Im Prinzip stehe ich mit leeren Händen da, und es fällt mir ehrlich gesagt schwer etwas passendes zu sagen.

Einen Rat, Tipp oder wie auch immer möchte ich Dir geben: Besuche die Trauerfeier.
Es ist zwar wie Du sagst, eine Feier des Abschieds -und von daher nicht leicht- aber ich denke, daß Du es im Anschluß für wichtig empfunden haben wirst, dort gewesen zu sein.
Du erweist der Frau wie man sagt "die letzte Ehre"; aber nicht nur das. Du hast dort auch die Gelegenheit, die Eltern -mit denen Du Dich, wie Du sagst- gut verstehst, zu sehen. Damit zeigst Du ihnen, was Dir an ihr gelegen hat. Dort kannst Du auch ihnen beistehen und die Trauer mit ihnen teilen.
Auch wenn sie es in dem Moment nicht zeigen können, werden sie dennoch dankbar sein, daß Du gekommen bist. Dort könnt ihr Abschied nehmen - gemeinsam.
Unix wurde nicht entwickelt, um seine Benutzer daran zu hindern, dumme Dinge zu tun, denn das würde diese auch davon abhalten, schlaue Dinge zu tun.“ – Doug Gwyn

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30.06.2008, 02:10

Ich danke dir für die Antwort.

Und ich glaube auch nicht. Weder vorher noch nachher.
Das schlimme ist, Zeit für gemeinsam um die Häuser zu ziehen war leider nicht mehr so oft da. Wie das leben eben so spielt,
Zum schluss, so traurig das jetzt auch sein mag, bestand fast nur noch via Telefon und Email - So ist unser Zeitalter ohne darüber großartig nachzudenken. An den WE bin ich meistens bei meiner Freundin und sie war auch bei ihren Freund, und unter der Woche wo jeder Arbeitet blieb nicht viel Zeit. Meine Letzte email sagte leider nicht was sie mir wert ist und das ich sehr glücklich bin das sie meine Beste Freundin ist. Meine Freundin, hatte noch ein Tag davor mit ihr geredet und wollte wieder mal ein Treffen planen. Alle haben sich auf diesen Tag gefreud.
Meine Freundin hat zwei Kinder (diese sind nicht von mir) und eines der Kinder hatte Sonntag ein Kindergarten aufführung. Auch wenn mir nicht danach war und es mir auch sehr schwer gefallen ist, Bin ich dort hin, den es liegt ihn viel an mir. Jedes WE wo ich nicht kommen kann fragt er nach mir, unter der woche frag er ständig wann ich wieder komm usw. Ich wollte ihn halt auch nicht entäuschen.
Am Freitag ist die Beerdigung und am Samstag hat das Kind (Lukas) Geburtstag. Da werde ich natürlich auch hingehen. In so einer Situation (worauf jeder anders reagiert) merkt man erst, wie schwer es doch eigentlich ist, vernüftig zu sein.
Einerseitz möchte ich erstmal meine Ruhe, auf der anderen Seite möchte ich reden, und dann kommt natürlich noch, das ich Lukas Zeigen möchte das ich ihn auch sehr gerne mag.
Ich werde dort auch Anrufen, da ich herrausfinden muss wie ich das alles verarbeite.

Ich lass erstmal alles stehen und liegen (die dummen probleme der Informatik) und kümmere mich darum das alles zu verarbeiten.
knasan

- Bug oder Feature, das darf man sich hier aussuchen. -

4

30.06.2008, 12:28

Ich schließe mich der Meinung an, dass man da keine guten Ratschläge geben kann und dass du auf alle Fälle die Trauerfeier besuchen solltest.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zeit wohl das Einzige ist, was diese "Wunden" heilt. Man wird es nie vergessen und zu bestimmten Zeiten dann in Trauer verfallen. Hilft alles nichts.
"Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun."
"It's only after we've lost everything, that we're free to do anything!"

Jabber: Die ID kann via PN erfragt werden.

5

01.07.2008, 11:35

Meine Erfahungen zu dem "Thema":

Triff Dich mit gemeinsamen Freunden/Verwanten .. nur um "Lose zu reden".

Auch die Trauerfeier ist sehr gut zum Abschiednehmen, jedenfalls hat es mir immer "gut getahen".

Aber .. bei sehr guten Freunden wirst Du noch nach Jahren spontan immer wieder daran denken, aber genau dadurch leben doe "Toten in uns Weiter".

Obiges wird zwar heufig als Phrase verwendet, aber dieses entspricht meinen "Erfahrungsschatz". Friß es nicht in Dich rein und steigere Dich nicht in die Wut, ansonsten Vereinsamst Du und dadurch steigert sich die Trauer und Trauerproblematik. Gelöst wird dieses nie, aber "erträglicher".... eher: Lebe die Trauer aus ...

Nur mal meinen 2 Cent zu dem Thema
Meine Rechtschreibfehler sind gewollt und unterliegen dem Copyright des Verfassers, es sei denn, sie sind explizit unter die GPL gestellt .....

Außerdem sind sie ein Ausdruck der Persönlichkeit des Schreibers!

6

03.07.2008, 16:09

Hallo,

Momentan gehe wie folgt mit dieser Situation um.
Ich habe keinen Tag ausgelassen um irgendwas zu tun. Ich denke ablenkung tut jeden etwas gut.
Irgendwie ist es auch so, das ich es nicht glaueben wollte das sie jetzt einfach tot ist, und da ich leider nicht jeden Tag mit ihr kontakt hatte ist es schwer zu begreifen was dies eigentlich grad bedeutet. Dann hatte ich besuch und erzählte etwas von einer Totesanzeige. Darauf hin bekam ich die Idee, ich weiß es mag jetzt estwas komisch klingen, die Totesanzeigen nach meiner Bekannten zu suchen und ich wurde fündig. Dies war für mich der erste richtige bweis dafür das Sie wirklich tot ist, auch wenn ich es von Ihren Eltern sozusagen bestätigt wurde. Ich wollte es eben nicht glauben.
Morgen ist die Beisetzung, und auch wenn es grad mal eine Woche her ist wo sie Gestorben ist habe ich versucht all das zu tun was ich auch sonst immer tue.
Schaute mir Komödien im TV an, klar einige waren dabei die schon gesehen habe und dann viel mir ein, das ich den einen oder anderen Film auch mit ihr gesehen hatte. Sie wird immer weiter leben, und das ist gut so.

Nochmals vielen Dank für eure Anteilnahme, dies hat mir sehr geholfen
knasan

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7

03.07.2008, 16:50

Momentan gehe wie folgt mit dieser Situation um.
Ich habe keinen Tag ausgelassen um irgendwas zu tun. Ich denke ablenkung tut jeden etwas gut.


Hallo knasan,

ich denke auch, wegzugehen am besten mit Freunden ist die beste Möglichkeit über die erste Zeit drüber hinwegzukommen. Ich denke wenn Du die Möglichkeit hast mit anderen was zu unternehmen ist es sogar noch viel besser als zuhause vor dem Fernseher zu sitzen.

Vielleicht kannst ja auch ansonsten einfach mal in die Stadt gehen, so nen kleinen Bummel machen, nen Kaffee trinken. Es gibt sicher viele Sachen die Dir da helfen. Hauptsache Du machst es gerne, das ist natürlich wichtig.

Ansonsten wünsche ich Dir natürlich alles alles gute.

Viele Grüße

Andreas

8

03.07.2008, 16:57

ich denke auch, wegzugehen am besten mit Freunden ist die beste Möglichkeit über die erste Zeit drüber hinwegzukommen. Ich denke wenn Du die Möglichkeit hast mit anderen was zu unternehmen ist es sogar noch viel besser als zuhause vor dem Fernseher zu sitzen.


Genau richtig!
Ich habe momentan nicht die möglichkeit (da ich zur Zeit nicht so Mobil bin) jeden Tag in die Stadt wo meine Freunde wohnen hinzukommen.
Deswegen habe ich mir gestern auch eine Auszeit gegönnt und bin Döner essen gegangen und etwas Bummeln.
Hat mir auch sehr gut getan, ich wollte sagen, ich sitze nicht nur zuhause und seh TV. Sorry hatte mich etwas falsch ausgetrückt denke ich.
knasan

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