Mahlzeit!
Ich will hier einmal etwas los werden. Meine Laufbahn als Computer-Freak begann ich im zarten alter von 6 Jahren, als mein Vater für die Firma einen C-64 anschleppte. Damals mit Diskettenlaufwerk und Drucker und Monitor ein richtig teueres Teil (6000 DM+). Als er das Ding aufgestellt hatte war ich aufgeregt wie zu Weihnachten. Doch was war?
Ready.
[]
Erst zwei Tage später wurde uns geholfen. Ende vom Lied, ich konnte 'Load "$",8' schreiben bevor ich es lesen konnte
Danach ging meine "Karriere" weiter auf einen 386 mit MS-DOS 5.0. Wahnsinn oder? Oh was war das für ein Leben. Viel getippe, GW-Basic und so weiter. Alles ganz Okay, überzeugte mich aber nicht durchschlagend. Als ich dann bei einem Freund zum ersten mal einen Amiga 500 mit zweitem Laufwerk und Speichererweiterung sah war ich feuer und flamme. Die Anschaffung war jedoch problematisch, denn so ein Teil kostete schliesslich auch gerne einmal 1500 bos 2000 DM. Für einen Jungen im besten Hauptschulalter ein echtes Hindernis. Aber egal.
Der Amiga war ja so unkompliziert. Diskette rein und los ging es. Dann die erste Festplatte einige Jahre später. 1000 DM für 100 MB. Das war ein Schnäppchen! 2 MB Speicher für fast 500 DM. Wahnsinn! Aber, im Gegensatz zu den 486 von einigen Freunden hatte ich meine Festplatte usw. mit der Mouse fest im Griff und schön aufgeräumt. Ich hatte meinen eigenen Spieleordner, meinen Anwendungsordner, Bilderordner und so weiter. Alles mit schönen Icons auf einer grafischen Benutzeroberfläche und das Beste, ich konnte Material kopieren und gleichzeitig an meinem ersten kleinen Buch mit FinalCopy schreiben. Bzw. mit FinalCopy drucken und gleichzeitig mit DPaint ein Bildchen malen. Ach was waren das für Zeiten. Als dann sage und schreibe Windows 3.11 immer mehr Verbreitung erfuhr sah das zwar schick aus, aber meine Güte, was die da als neu und toll demonstrierten war für mich schon lange nicht mehr neu oder besonders sondern Alltag. Vor allem das Multitasking. Ich habe das bei Win 3.11 nicht verstanden. Man konnte zwar zwei Anwendungen ausführen, aber irgendwie wurde das eine immer angehalten, wenn das Zweite aktiv war.
Gut. MS-DOS und Windows konnten mich fortan nicht überzeugen. Windows95 kam und langweilte mich, denn ich hatte zwischenzeitlich einen Amiga1200 mit 32MB Arbeitsspeicher (utopisch zu der Zeit), 68030/30 Prozessor und Grafikkarte (ja ich hatte einen Towerumbau von Micronik). Ich bekam die neuen tollen Vorzüge von WIndows95 vorgeführt und war einfach von nichts erstaunt. Was meine begeisterten Freunde sehr irritierte.
Dann stieg ich in die Oberklasse ein. Ich bekam meinen DraCo mit 68060/60 Prozessor, geiler 4 MB Altais Grafikkarte, 128 MB Arbeitsspeicher und 10 GB Festplatte! Gesamtpreis rund 13000 DM! Wie krass war denn die Zeit. Reflections 3D, mein damalig bevorzugter Raytracer, konnte ich im Raytracing-Modus betrieben und nicht über Tag eine Szenerie erstellen und das Bild dann über Nacht rendern lassen. So kam ich dann zu meinen ersten Animationen. Ich war von der Leistung her den damaligen Windows-PCs um Längen voraus, was aber auch daran lag das ich viel Zeit und Geld in das System investierte. Nichts desto trotz, ein ähnlicher Freak wie ich hatte zu der Zeit einen PC mit den als besten ausgewiesenen Komponenten. Auch er hatte Reflections3D und war beim Rendern der gleichen Szenerie um etliche Minuten langsamer.
Bis 2003 hielt ich meinem System die Treue.Doch nach Ende meiner Firma war das Geld begrenzt und der gewünschte AmigaOne rückte in weite Ferne. Zudem muss ich sagen, ich habe auch nicht mehr wirklich so viel Interesse daran so viel Zeit in einen Computer zu stecken. Also wurde bei eBay ein ThinkPad ersteigert mit 333 MHz Pentium II. Da war Windows XP Professional original Verpackt und unregistriert dabei. Was soll ich sagen? Ich war zwar nicht mehr so anspruchsvoll wie zu meinen aktiven Amigazeiten, aber Windows konnte mich einfach nicht begeistern. Als dann meine SecondLife Zeiten anfingen und ich einen neuen Rechner mit 64 Bit Sempron als Weihnachtsbonus bekam war mir dieses Windows einfach zu blöd muss ich sagen. Genau erklären kann ich es nicht aber unter Windows kam und komme ich mir einfach so eingezwängt vor. Man hat nur diesen einen Desktop usw. Nein es ist einfach nicht meine Welt. Als ich dann von der Firma auch noch Vista bekam war es mit dem Spass vorbei. Ein Betriebsystem das mindestens 1 GB Arbeitsspeicher braucht zum booten, nein da hört bei mir der Spass einfach auf. Also musste eine Alternative her und die hiess Linux.
Meine ersten Gehversuche machte ich mit Fedora. Aber ich muss einfach sagen, die grossen Distributionen wie SuSE, RedHat usw kamen dann direkt mit einer DVD Version oder bis zu 9 CDs. Da war ich abgeschreckt muss ich sagen, habe mir dann aber doch das Fedora komplett gezogen und dann installiert. Naja. Ansich eine ordentliche Sache, aber man merkt eben es ist schon teilweise Windows-Like. Die Eingreifmöglichkeiten sind begrenzt, man bekommt eine Portion Software aufs Auge gedrückt die man doch eigentlich gar nicht haben wollte und so weiter. Gnome und die 4 Desktops fand ich zwar gut, aber vom Hocker riss es mich nicht.
Dann bekam ich in SecondLife etwas von Gentoo vorgeschwärmt. Wie schnell, wie toll und so. Wollte ich wissen wo ich das her kriege und bekam direkt gesagt, ich müsse aufpassen weil da alles Handarbeit ist. Was soll ich sagen? Es war quasi Liebe auf den ersten Download. Nur 170 MB! Installation nach weniger als 20 Minuten nach Anleitung (ja klar ohne X und so). Boah geil! Aber das aller Beste, ICH bestimme was ich installiere und was nicht. Ich! Nur Ich und niemand Anderer! Abhängigkeiten ausgenommen aber das sehe ich als notwendigen und verschmerzbaren Kompromiss.
Einige von euch haben ja vielleicht meine ersten Schritte, welche ich ja auch mit Hilfe dieses Forums gegangen bin mitbekommen. Vieles habe ich erst nicht verstanden und so, aber diese Handinstallation lehrt dich das Betriebssystem einfach kennen und je mehr ich damit arbeite desto weniger kommen Probleme auf mit denen ich nicht klar komme. Dabei ist Gentoo auch noch so sau schnell durch das ganze Compilieren der Software. Klar das muss ich euch ja nicht sagen. Ich sage nur SecondLife. Unter Windows XP Professional hatte ich mit meiner damaligen Grafikkarte sage und schreibe 7 FPS, wenn ich alleine irgendwo auf eine Sim rumstand. Dazu muss ich sagen das ich wirklich sämtliche Einstellungen auf Minimum hatte. Unter Gentoo, wohl gemerkt auf dem gleichen Rechner, hatte ich dann mit dem selben Client von der SecondLife Seite, nur eben für Windows, auf einmal 10 FPS. Aber ich muss sagen ich hatte Probleme mit dem Sound. SecondLife war zu der Zeit unter Linux stumm, weshalb ich bei Partys oder Fussball auf Windows zurück griff. Dann kam die GeForce 8500 GT. Die Leistung stieg auf 20 FPS unter Gentoo und immerhin 15 FPS unter Windows. Der Hammer in der Leistungssteigerung war dann aber, als ich beim Zugaina-Overlay ein ebuild für SecondLife hatte das auch funktionierte. Ach du schreck sage ich nur. 27 FPS unter Gentoo. Das war einfach unglaublich! Ich muss dazu sagen das ich SecondLife seit der 8500 GT mt fast vollen Einstellungen laufen habe. Lediglich die Sichtweite habe ich begrenzt.
Naja nachdem sich meine Festplatte verabschiedete und mein Gentoo damit futsch war griff ich auf Ubuntu zurück, da es einfach von der Installarion deutlch schneller und einfacher ist und ich durch meine Arbeit einfach keine Zeit hatte mich um Gentoo zu kümmern. Ubuntu überzeugt mich auch in vielen Punkten, denn aus irgend einem Grund findet es in JEDEM Rechner auf dem ich es bisher installiert habe die komplette Hardware und hat auch gleich die Treiber am Start. Wo ich bei Windows gerade beim Sound oft rätsel raten muss welcher Treiber ich brauche und wo ich den her kriege war das bei Ubuntu nie ein Thema. Nur die Grafikkarte habe ich manuell aktivieren müssen.
So nun zum Kernpunkt der Überschrift:
Nehme ich Windows 7, welches ich seit kurzem bei einem Freund auch am testen bin. Es braucht nach dem Booten direkt einmal 700MB+ an Arbeitsspeicher. Man will ein Fenster an den oberen Rand verschieben macht es Zack und das Fenster ist gross. Es läuft zwar in meinen Augen um längen Besser als Vista und ist auch XP überlegen, aber man steht wieder so komplett vor vollendeten Tatsachen. Erst einmal sind dutzende GB an Festplattenspeicher futsch und da ist dann nur Windows drauf. Dann kriegt man diesesen InternetExlorer aufs Auge gepresst und überall Effekte, Animationen und so weiter. Okay, die sind zwar abschaltbar, aber generell muss man erst einmal damit leben. Denn man hat ja nicht die Wahl ob man es haben will oder nicht, nein man kriegt es vor gesetzt und kann es bei Bedarf abschalten. Ist für mich der falsche Weg. Zudem machte der Cardreader auch Probleme und wir mussten auf Treibersuche gehen.
Vergleiche ich es mit Ubuntu stinkt es schon schwer ab. Die Installation von Ubuntu ist schneller, einfacher und man bekommt ein OS welche die ganze Hardware schon nutzbar installiert hat. Dabei begelgt es, in der Konfiguration welche ich immer benutze, gerade mal 600 MB Festplattenspeicher (da hat Windows 7 ja schon komplett verloren). Ist es gebootet belegt es 350 MB im Arbeitsspeicher. Also gerade mal die Hälfte von Windows 7. Aber das Beste, es bringt nur ein paar kleine Effekte mit sich. Will man mehr installiert man sich Emerald oder so und schon sieht es mindestens so gut aus wie Windows 7 und kann auch dessen tolle Effekte. Sei es dieses seltsame 3D Fensterauswahlteil, wo Vista so belobigt wurde, oder das unverzichtbare gross machen eines Fensters beim Anstossen des oberen Bildschirmbereichs. Es gibt das ganze Zeugs eben auch für Linux nur dort kostenlos, ich finde etwas schneller und am Besten, auf Wunsch! Die Bindung von Ubuntu an Gnome missfällt mir etwas. Zwar kann man ja andere WM installieren und auch betreiben, aber ich habe immer das Gefühl das es mit Ubuntu nicht so richtig rennen will.
Gut. Ich muss nicht sagen das die Installation von Gentoo an Komfort nicht zu schlagen ist. Zumindest wenn man eine Tippse ist wie ich
. Aber ist es installiert schlägt es selbst Ubuntu. Bei Installiert ist natürlich die von Hand Installation der Treiber und so mit eingerechnet. Es dauert bei Gentoo super lange, aber die Quittung kriegt man durch den Leistungsssprung gegen die anderen OS. Gentoo belegt bei mir nach der Installation 500 MB auf der Festplatte. Gnome als WM vorausgesetzt. Es ist also noch schlanker als Ubuntu. Bei der Installation von Fluxbox, welches ich bei meiner zweiten Gentoo-Installation vor Gnome installierte, ist Gentoo ja sogar mit 170 MB auf der Festplatte lauffähig. Samt grafischer Oberfläche! Doch ich bleibe bei Gnome da ich das am Meisten benutze. Ist Gentoo frisch gebootet belegt es schmale 140-180 MB im Arbeitsspeicher. Da hat man bei 2 GB noch ordentlich Platz für Spielereien.
Ich bin deshalb so in Gentoo verliebt weil es genau das OS ist was ich haben will. Es sind nur die Effekte in den WMs installiert die ich haben will, es ist nur die Software installiert die ich haben will (abhängigkeiten ausgenommen), bei einigen Anwendungen habe ich die GUI dabei, bei anderen habe ich es weggelassen da ich es für die Nutzung nicht brauche. Die Anwendungen sind allesamt kleiner, einfach weil sie ja nur auf meinem Rechner laufen müssen. Viele Teile sind nicht eingebaut weil ich die einfach nicht brauche. Das macht es schneller und einzigartiger. Zwar fehlt ihm im Gegensatz zum AmigaOS irgendwie ein bisschen der Charme, aber ich benutze es einfach richtig richtig gern. Auch die Problemchen mag ich, denn ich lerne immer wieder etwas dazu. Viele Anwendungen starte ich aus dem Terminal, einfach weil es geiler ist. Ich könnte da jetzt noch 200 Zeilen (Pi*Daumen) lobgesänge loslassen, aber ich will es mal nicht übertreiben. Bin ja schon am überlegen ob ich das hier ausdrucke und einem Verlag als Taschenbuch anbiete.
Zum Schluss sei gesagt, Linux hat Windows von meinem Rechner komplett vertrieben. Weder habe ich es noch auf irgendeiner Partition noch habe ich überhaupt noch ein Laufwerk mit FAT oder NTFS formatiert. Dabei benutze ich Gentoo als eigentliches Betriebssystem und Ubuntu, falls ich Gentoo mal wieder zerlegt habe. Dann boote ich mit chroot einfach mein Gentoo unter Ubuntu und repariere es auf diese Art.
Okay ich habe gelogen. Ich habe eine XP Installarion unter VirtualBox laufen für Wing Commander, Birth Of The Federation und Anno1601.
Wie seht ihr das denn? Ihr habt doch auch genug Möglichkeiten die OS zu vergleichen, auch Mac und so kann ich mir denken. Da sind doch sicher auch ein paar nette Geschichten zu erzählen.