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06.07.2005, 14:43

ungelöst: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Hallo, liebes Forum.

Zur Einleitung: Ich will im Laufe dieses Sommers das Arbeiten mit Linux erlernen und ein funktionsfähiges System aufbauen, zu welchem Zweck ich mich nach umfangreicher Lektüre für Gentoo entschieden habe. Und obwohl ich gelesen habe, daß Gentoo für Anfänger nicht unbedingt die geeignetste Distribution ist, habe ich nicht vor, mich davon abbringen zu lassen. Im Moment nutze ich noch Windows XP.

Ich habe mich schon durch einige Handbücher, ,,Howtos" und ,,FAQs" gewühlt, es kann aber trotzdem sein, daß meine folgende Frage nicht besonders intelligent ist. Seid bitte gnädig mit mir. Ein Hinweis auf ein Handbuch, daß mir wirklich weiterhilft, würde mir als Antwort schon völlig genügen. Nun zur Sache:

Meine Netzverbindung läuft ganz altmodisch über ein seriell angeschlossenes 56k-Modem (Elsa Microlink 56k Internet), weswegen ich mir zur Installation nur die Minimal-CD heruntergeladen habe. (Bei größeren Dateien habe ich Angst, daß kurz vor Schluß ein fataler Fehler auftritt und alles Heruntergeladene verloren ist.)

Meine Frage ist nun, ob ich dieses Modem auch während der Installation für die Netzverbindung gebrauchen kann. - Mit ,,gebrauchen" meine übrigens ich nicht, ob es ratsam ist; daß die Prozedur mit dem Modem sehr lange dauern wird, kann ich mir schon vorstellen. - Im Gentoo-Handbuch (Gentoo Linux 2005.0 x86 Handbook, englisch, S. 22 ff.) ist das Verfahren für ,,Regular Ethernet", ,,ADSL" und ,,PPTP" beschrieben, aber ich glaube nicht, daß mein Modem unter eine dieser Kategorien fällt, oder? Wie soll ich also vorgehen? (bitte möglichst detailliert, sonst bin ich aufgeschmissen)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Franek« (14.07.2005, 13:02)


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06.07.2005, 21:39

RE: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Hi,

also theoretisch ist es bestimmt möglich, Gentoo über ein Modem zu installieren. Dazu muß sich aber auf der Install-CD ein Wählprogramm oder zumindest ein Terminalprogramm (zB minicom) befindet, um eine Internet-Verbindung aufzubauen.

Eine andere Möglichkeit wäre, Gentoo aus einer laufenden Linux-Umgebung, z.B. Knoppix zu installieren, da du dann die Internet-Verbindung relativ einfach einrichten kannst. Irgendwo auf gentoo.org gabs auch mal ne Anleitung dazu, aber die finde ich irgendwie nicht mehr.
[edit] Habs gefunden:
http://www.gentoo.org/doc/de/altinstall.xml
[/edit]

Aber ehrlich gesagt kann dir eigentlich nur davon abraten. Bei der Installation gehen je nach Umfang einige 100 MByte über die Leitung. Im Betrieb kommem noch die Updates dazu, die auch schon mal etwas größer werden können. Da bist du praktisch auf eine halbwegs vernünftige Internet-Anbindung angewiesen.


Gruß,
Christian.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DrKOks« (06.07.2005, 23:41)


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07.07.2005, 02:58

RE: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Ich rate dir bevor du mit Gentoo anfängst dir ISDN oder DSL zu machen.
Da bei meinen DSL 1000 z.B. das runterladen der Portage etwa eine Stunde dauert...

bye Benny
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1,00GB DDR Ram
GeForce FG 6800LE
Asus P5P800 Mainboard

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07.07.2005, 03:34

RE: Analogmodem für Gentoo-Installation?

schau dir das mal an...

einmal das hier

&

dass hier --> siehe Installationsteil


Zitat

Meine Netzverbindung läuft ganz altmodisch über ein seriell angeschlossenes 56k-Modem (Elsa Microlink 56k Internet), weswegen ich mir zur Installation nur die Minimal-CD heruntergeladen habe. (Bei größeren Dateien habe ich Angst, daß kurz vor Schluß ein fataler Fehler auftritt und alles Heruntergeladene verloren ist.)



(Bei größeren Dateien habe ich Angst, daß kurz vor Schluß ein fataler Fehler auftritt und alles Heruntergeladene verloren ist.) --> alle dateien die emerge runterlädt kommen wie es dir vielleicht bekannt ist in /usr/portage/distfiles/ - falls es jetzt mal zu einem "fatalem" fehler kommt kann ganz einfach resumt werden =)
MfG MyD

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07.07.2005, 08:14

Den Tip von MyD kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch mit Jollix. Ist sehr empfehlenswert. Ist nicht so schön aufgebaut und nichtmehr so aktuell aber zum schnellstart in Gentoo hervorragend.

Gruß HaRdy

P.S. JOLLIX OWNZ

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07.07.2005, 10:59

Hallo, und danke euch für die vielen Ratschläge!

Danke für die Warnungen, aber ich habe viiiel Zeit für die Installation auch via Modem. Um hinterher vielleicht ein wirklich gutes Betriebssystem zu haben, sehe ich meinem blinkenden Modem gerne stunden- und tagelang beim laden zu. Und falls mir die Systemaktualisierungen später zu lange dauern, dann schiebe ich die Schuld nicht auf das alte Modem, sondern auf die heutigen Programmentwickler, die sich nicht um Traditionalisten wie mich kümmern, hihi.

An DrKOks: War das eine Empfehlung für Minicom oder nur ein willkürliches Beispiel? Welches Programm (möglichst einfach in der Bedienung und Einrichtung) soll ich mir holen? Wie und wo soll ich es in der Minimal-Installations-CD einbauen, damit ich es während der Installation leicht aufrufen kann?

Die Möglichkeit, von einem existierenden Linux aus zu installieren, behalte ich im Gedächtnis. Nur, daß ich das ,,bereits existierende" Linux auch erstmal neu installieren müßte, aber notfalls geht das schon.

An MyD: Die Installations-CD habe ich von Windows aus heruntergeladen, wo fatale Fehler durchaus zuweilen auftreten; wiewohl das liebe Getright-Programm mich in diesem Fall vor Datenverlust schützen sollte, aber man kann ja nie wissen.

An MyD und HaRdy: Danke für den Hinweis auf Jollix. Vielleicht schaue ich mir das später nochmal an. Vorerst schreckt mich aber der Satz ab: ,,Jollix ist ein speziell für Spiele und Multimedia vorkonfiguriertes Gentoo Linux". Eigentlich will ich doch möglichst wenig Vorkonfiguriertes, deswegen versuche ich mich ja auch an Gentoo. Oder läßt sich vom laufenden Jollix aus alles wieder neu konfigurieren, sodaß kein Unterschied mehr zu einem richtigen Gentoo besteht?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Franek« (07.07.2005, 11:01)


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07.07.2005, 17:58

Zitat

"Jollix ist ein speziell für Spiele und Multimedia vorkonfiguriertes Gentoo Linux"


--> die meinen damit nur die sw die auf der live cd so ausgelegt ist...


auf der HP steht zusätzlich:

Zitat

Sollte nach einer Festplatteninstallation der Funktionsumfang nicht mehr ausreichen, kann das System einfach erweitert werden. D.h. zusätzliche Programmpakete können - wie mit Gentoo Linux - installiert und auch wieder deinstalliert werden. Dafür wird die von Gentoo entwickelte Paketverwaltung Portage gleich mitinstalliert.
MfG MyD

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07.07.2005, 19:10

Das habe ich wohl überlesen, tut mir leid. Dann ist Jollix wohl wirklich eine recht gute Alternative. Vorerst aber will ich mich aus reinem Trotz noch ein bißchen mit Gentoo an sich herumschlagen, das Modem-Nutzer so arg zu diskriminieren scheint. Habe gerade mein altes Suse wieder installiert, um von da ausgehend an Gentoo ranzukommen.

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07.07.2005, 19:14

haja - dann wünsch ich dir schonmal viel glück bei deiner gentoo installation!
MfG MyD

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07.07.2005, 19:42

Zitat


An DrKOks: War das eine Empfehlung für Minicom oder nur ein willkürliches Beispiel? Welches Programm (möglichst einfach in der Bedienung und Einrichtung) soll ich mir holen? Wie und wo soll ich es in der Minimal-Installations-CD einbauen, damit ich es während der Installation leicht aufrufen kann?

Die Möglichkeit, von einem existierenden Linux aus zu installieren, behalte ich im Gedächtnis. Nur, daß ich das ,,bereits existierende" Linux auch erstmal neu installieren müßte, aber notfalls geht das schon.


Zu 1.) Minicom ist ein Programm, mit dem du deine serielle Schnittstelle ansprechen kannst, d.h. das Modem, welches da dran hängt. Dann kannst du eine Internet-Verbindung aufbauen. ABER: wenn du das auf diese Weise machen willst, solltest du das Modem-Handbuch in Griffweite haben. Du mußt dann sogenannte "AT"-Befehle eingeben (man, waren das noch Zeiten.... ;-)

Zu 2.) Knoppix läuft von CD. Da kannst du deine Festplatte also ohne Problem plattmachen. Außerdem hat Knoppix ne ziemlich gute Hardware-Erkennung, so daß es dein Modem von selbst erkennen sollte. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, daß du während der Gentoo-Installation an deinem Rechner arbeiten kannst.

Aber trotzdem noch eine Warnung, wenn du das so machen willst: Gentoo will sich natürlich irgendwann mal booten. Dann solltest du vorher sichergestellt haben, daß das Internet auch anschließend wieder verfügbar ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DrKOks« (07.07.2005, 19:43)


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11.07.2005, 12:36

RE: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Hallo, Leute.

Ich bin bei meiner Gentoo-von-Suse-aus-Installation immerhin schon bis über den chroot hinaus gekommen, mußte aber feststellen, daß der bootstrap-Befehl (mache leichtsinnigerweise stage1) ja auch eine Netzverbindung will.

Bevor ich mich nun zeit- und arbeitsintensiv in die Benutzung von Minicom und AT-Befehlen einlese: Kann ich nicht irgendwie die unter Suse bereits funktionierende Modemkonfiguration nach Gentoo übertragen, indem ich irgendwelche Dateien kopiere? Wenn ja: Welche? Und mit welchen Befehlen rufe ich die Modemverbindung für den Bootstrap später auf?

Vielleichts schüttelt ja irgendwer hier die Antworten darauf einfach aus dem Ärmel, ansonsten habe ich wirklich v i e l zu lesen vor mir. Danke schonmal.

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14.07.2005, 13:04

RE: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Wirklich kein helfender Kommentar mehr? Dies ist mein letzter Versuch, keine Sorge. Wenn keine Antwort mehr kommt, werde ich mich wohl bald in die AT-Befehle vertiefen (ohne ein Handbuch zu meinem eigenen, gebraucht gekauften Modem zu haben).

13

18.09.2005, 14:52

Lösung: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Ich habe inzwischen bei der Heidelberg Universität eine wunderbare Kurzanleitung für eine provisorische Modemverbindung unter Linux gefunden. Vielleicht kann sie ja mal jemand gebrauchen:

www.urz.uni-heidelberg.de/Netzdienste/modemisdn/modem/linux/hand.html

Wenn die Verbindung solchermaßen einmal steht, man ein paar seiner Lieblingsseiten angepingt hat, vorher eine DNS-Adresse per Hand eingeben mußte (fehlt in der Anleitung: einfach ,,nameserver 217.237.150.33" - oder andere gültige Nummer - in die /etc/resolv.conf schreiben), noch vorher vielleicht ,,Kein Anschluß unter dieser Nummer" aus dem Modemlautsprecher schnarren hören hat, weil man sich bei der Einwahl vertippt hatte, dann kann man sich mit emerge ein Programm wie wvdial besorgen, welches den Verbindungsaufbau künftig etwas einfacher macht.

Modemnutzer der Welt, vereinigt euch!

14

19.09.2005, 22:35

RE: Lösung: Analogmodem für Gentoo-Installation?

Zitat


Ich habe inzwischen bei der Heidelberg Universität eine wunderbare Kurzanleitung für eine provisorische Modemverbindung unter Linux gefunden.


Das setzt allerdings voraus, daß sich die benötigten Tools (pppd) auf der Gentoo-BootCD befinden (keine Ahnung, ob das so ist!?!?!).

Die einfachste Vorgehensweise wäre meiner Meinung nach:
- Booten von einer Knoppix-CD
- Installation wie unter http://www.gentoo.org/doc/de/altinstall.xml beschrieben
- vor dem Reboot wvdial installieren (emerge wvdial)
- anschließend wvdial konfigurieren und eine Inet-Verbindung herstellen

Zitat


Modemnutzer der Welt, vereinigt euch!


...dann schreib doch ein HOWTO, wenn dein Vorhaben geklappt hat ;-)

amielke

unregistriert

15

19.09.2005, 22:52

Also, Du kannst die Installation von jeder Live-CD aus machen.

Würde mir also eine Live-CD besorgen die analog Modems unterstützt. Vielleicht geht das ja sogar mit Fli4l.

Das einzige was dann nicht geht ist mirrorselect.

Das must Du dann von hand installieren.

hier meine Server:

Zitat

GENTOO_MIRRORS="ftp://ftp.tu-clausthal.de/pub/linux/gentoo/"
SYNC="rsync://rsync.de.gentoo.org/gentoo-portage"


Gruß Andreas

PS.: Ich würde mir allerdings die Packete von nem Freund auf CD Brennen lassen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »amielke« (19.09.2005, 22:53)


16

20.09.2005, 05:09

RE: Lösung: Analogmodem für Gentoo-Installation?

DrKOks:

Zitat

...dann schreib doch ein HOWTO, wenn dein Vorhaben geklappt hat ;-)

Vielleicht irgendwann, wenn ich selbst ein funktionierendes System und keine Probleme mit Gentoo mehr habe, und auch sonst mit der Welt fertig bin . . . Im Übrigen weiß ich auch nicht, ob der Heidelberger Weg auch von der Minimal-Start-CD aus funktioniert. Ich habe mir inzwischen doch von einem DSL-nutzenden Freund die Universal-CD herunterladen lassen und bin anschließend, nachdem Gentoo komplett lief, der Anleitung gefolgt. pppd mußte ich zwar noch ,,emergen", aber das ging auch ohne Netzverbindung, scheinbar waren die Quelltexte schon irgendwo gespeichert.